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  • NACHRICHT VON ROMAN SAXER

"RUDI-HAUS" IN MINDAT



Liebe Freunde und Gönner

Seit gestern 17. März bin ich wieder in der Schweiz. Mit Glück konnten wir uns noch Tickets für eine alternative Rückreiseroute organisieren. Auch viele asiatische Länder machen jetzt die Grenzen zu; uns war es sehr wichtig, noch rechtzeitig in die Schweiz zu fliegen. Ich möchte an dieser Stelle nicht unterlassen zu erwähnen, dass alle Vereinsmitglieder ihre Flüge und Hotelkosten immer selbst mit eigenen Mitteln begleichen.

In Myanmar hat es bis am 16. März noch keine offiziellen Corona-Virus-Meldungen gegeben. Glauben tut dies aber niemand. Die Grenze zu China ist 1200 km lang und führt meistens durch Autonome- oder Rebellen-Gebiete. Eine Kontrolle gibt es nicht. Seit ein paar Tagen gibt es Hamsterkäufe und die Menschen sind sehr verunsichert. In Myanmar wurde schon immer schnell und lautlos gestorben. Der Regierung glaubt man (zu Recht?) nicht. Die Armen und Mittellosen werden krank und man fragt nicht nach dem "warum und wieso". Die ganz grosse Mehrheit der Bevölkerung hat nicht die finanziellen Mittel "zum fragen/testen".

In Mindat besuchten wir den fertig gestellten Bau des neuen Altershospiz. Das "Rudi-Haus" (benannt nach dem Hauptspender) ist ganz toll geworden. Bis nach der Regenzeit werden noch kleinere Arbeiten ausgeführt. Wir sind begeistert, wie dieser Bau so professionell von lokalen Arbeitern und dem Architekten ausgeführt wurde. Schwester Justina war jeden Tag auf der Baustelle und hat die Arbeiten überwacht. Die offizielle Eröffnung ist Ende Oktober geplant. Dann können wir 33 (momentan 23) alten, mittellosen und vernachlässigten Menschen einen sicheren Ort der Ruhe und Würde anbieten.

Im RO-Village (drei Stunden von Mindat entfernt) konnten wir die Renovation der Schule und in Madu (sechs Stunden von Mindat entfernt) den Spatenstich für ein Schul- und Studentenwohnheim initialisieren. Für beide Projekte haben wir die erste Teilzahlung ausgelöst. Damit können die lokalen Verantwortlichen noch vor der Regenzeit mit dem Kauf der Baumaterialien beginnen. Dies ist immer eine sehr zeitaufwendige und mühsame Arbeit, da vieles per Lastwagen und Motorrad aus dem zehn Stunden entfernten Mandalay oder Hakha angeliefert werden muss. Die Strasse bis Mindat ist mittlerweile fast "sehr gut" für lokale Verhältnisse. Dann aber geht es nur noch über Schotter-Pisten in die weit verstreuten Dörfer im Dschungel.

Die drei Medizin-Studenten haben ihre Semester-Prüfungen bestanden, Khin-Khin sogar als eine der zehn Besten in Yangon.

Für Abigails Patch-Work-Familie in Yangon konnten wir wiederum die Miete für ein Jahr bezahlen, und auch die Finanzierung für die sieben Kinder ist für das nächste Jahr gesichert.

Wir erlebten einmal mehr sehr engagierte und motivierte Menschen in unseren verschiedenen Projekten. Die Dankbarkeit ist riesig, alle beteiligen sich sehr aktiv in ihren Aufgaben.

Momentan erleben wir hier in der Schweiz eine Situation, wie viele von uns es sich nicht in den wildesten Träumen vorstellen konnten. In Myanmar ist der Ausnahmezustand die Norm. Die Leute sind zwar auch verunsichert - aber sie sind es viel mehr gewohnt mit Unsicherheit, finanziellen Problemen und politischen Wirren zu leben. Myanmar ist anders - zum Glück für Myanmar. Unsere Mentalität hat es oft nicht ganz einfach mit den burmesischen Gegebenheiten. Umso mehr sind wir Sai Pai - unserem lokalen Vereinsvertreter - sehr dankbar für seinen unermüdlichen Einsatz. Schweizer Erwartungshaltungen und Ansichten übersetzt er in burmesische Denkweisen und Abläufe.

Euch/Ihnen allen - unseren Gönnern und Freunden - ein ganz grosses Mingalabar und Dankeschön für die loyale Unterstützung unseres Vereins. Ich wünsche Euch/Ihnen/uns allen eine baldige Normalisierung - und dass es Corona nur noch in Form eines Hopfengebräus gibt.

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