top of page
Suche
NACHRICHT VON ROMAN SAXER

Drei Wochen auf Achse


Drei Wochen waren Alice, Sai Pai und ich in Myanmar mit Bus, Boot, Motorrad, Taxi und Flugzeug auf Achse. Von den kühlen Chin-Bergen bis ins tropische Irrawaddy Delta führte unsere Reise - mit einmaligen Eindrücken und Begegnungen.

Mindat: Zusammen

mit unserer Kindergärtnerin Mary durften wir mit ca. 400 Dorfbewohnern den neuen Kindergarten - gebaut mit Spenden aus Amerika - eröffnen. Mary hat eine Ausbildung in Singapore gemacht und unterrichtet die Kleinen basierend auf der Montessori-Methode. Unsere Hospiz-Bewohner als direkte Nachbarn waren alle mit dabei und genossen die traditionellen Tänze ihrer Vorfahren und die feinen lokalen Speisen. Jetzt sind ganz Jung und ganz Alt als Nachbarn vereint und symbolisieren den Lebenszyklus sehr eindrücklich. - Im Altershospiz sind sämtliche 23 Betten belegt; die zwei Schwestern und vier lokalen Helferinnen engagieren sich vorbildlich. Es ist eine richtige Oase der Harmonie, und die Bewohner können sich - wo immer die Kräfte es noch zulassen - mit Küchen- und Gartenarbeit einbringen. Zur grossen Freude haben wir im Hospiz vor ein paar Wochen einen staatlichen Stromanschluss bekommen. Die Zimmer können erleuchtet werden und selbst für Kühlschrank und Waschmaschine (beide gespendet) reicht der Strom. Im nächsten Januar installieren Elektro-Fachlehrer vom CVT (Center for Vocational Training Yangon) eine professionelle sichere Verkabelung des ganzen Hauses sowie Blitzableiter. - Das Knabenschulhaus ist mit Ausnahme der noch im Bau befindlichen Küche fertig renoviert und wird momentan von 20 Knaben unter Anleitung von zwei Mönchen belegt. - Beim Mädchenschulhaus wird nach Ende des laufenden Schuljahres mit dem Bau der neuen Küche und des Speisesaals begonnen.

Irrawaddy Delta: Unser vor ein paar Jahren im Asegyi Village errichtetes Schulhaus wird rege von 62 Schülern benutzt und erfreut sich grösster Beliebtheit bei den lokalen Familien. - Das Leben der Fischer im Swedawkone Village im Delta ist äusserst karg und das Geld reicht oft nicht aus, damit die Kinder eine Schule besuchen können. Selbst zehn Jahre nach dem katastrophalen Zyklon Nargis ist vieles noch sehr stark im Argen. Alleine in diesen zwei Dörfern starben in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 2008 über 600 Bewohner und die meisten Häuser wurden zerstört. Wir konnten mit dem Bau einer soliden Betonbrücke (Bild 1) zwei getrennte Dörfer wieder verbinden und somit den Schul- und Transportweg für die Reisbauern und Fischer massiv verkürzen.

Studenten: In Mindat haben wir unseren neuen Medizin-Studenten mit seiner Mutter getroffen. Der junge Mann verlor seinen Vater, und die Mutter von vier Kindern könnte ihm ohne unsere Hilfe das Medizin-Studium nicht bezahlen. Er hätte keine Chance auf eine Ausbildung und müsste als Tagelöhner arbeiten. Unsere zwei Medizin-Studenten in Yangon sind vollumfänglich mit dem Studium beschäftigt. Auch die drei Ingenieur-Studenten - zwei davon in einem Vorstudiumsjahr - sind bestens im schulischen Alltag integriert. Die vier Gastro-Studenten erfreuen sich großer Beliebtheit im Schulrestaurant Shwe Sa Bwe (Bild 2). Rundum alles ganz tolle engagierte junge Menschen, welche ihre einmalige Chance nützen - und die damit verbundene Perspektive auf eine würdevollere Zukunft.

Aussichten: Auf dem Gelände des Altershospiz möchten wir ein kleines Schlafhaus für die Schwestern und die Männer errichten. Des Weiteren sind wir am Abklären, wie wir das Abfallproblem entschärfen können. Und wir müssen sicher noch eine oder zwei Stützmauern im sehr steilen Gebiet finanzieren. Notwendig wäre auch ein kleiner Schaufelbagger (second hand), welcher der ganzen Gemeinde zur Verfügung stehen würde. Bis jetzt muss das Dorf jedes Jahr viel Mietzins für die Miete eines Baggers bezahlen.


37 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page